Bürgerversammlung: Umgehungstunnel ist die Jahrhundertchance für Oberwesel !

Bürger und Politiker gemeinsam für Variante „pink – Umfahrung von Oberwesel“ / Gelungene Bürgerversammlung im Jugendheim St. Martin am 17.11.2014

Podium1

Seit gut einem Jahr brennt das Thema „Tunnelbau“ den Oberweselern auf den Nägeln. Die Diskussion hierzu war in den vergangenen Monaten oft kontrovers geführt worden und teils von Unsicherheiten über Durchführbarkeit und konkrete Ausführung der Variante „pink – Umfahrung Oberwesel“ geprägt. Deshalb hatte die Bürgerinitiative am 17.11.2014 zu einer Informationsveranstaltung in das Jugendheim St. Martin eingeladen. Und die Oberweseler kamen zahlreich und nutzten die Gelegenheit ihre Fragen an die politischen Mandatsträger und die Vertreter der BI zu richten.

Rede und Antwort standen Verbandsgemeindebürgermeister Thomas Bungert, Stadtbürgermeister Jürgen Port, der 1. Beigeordnete Marius Stiehl sowie die Vorstandsvorsitzenden der Bürgerinitiative „Oberwesel22 – Zukunft trotz Bahn“ Harald Steppat, Jörg Lanius und Erik Zeuner.

Durch eine informative Präsentation gleich zu Beginn der Veranstaltung konnte die BI bereits viele Fragen aus dem Weg räumen ( s. Download zur Präsentation v. 17.11.2014 ). Nach einem Rückblick auf die vergangenen Monate, Einblicken in die Faktenlage des Ergebnispapiers der DB AG und die Stellungnahmen von Vereinen, Verbänden und Organisationen wie z.B. ICOMOS und Denkmalpflege für die Variante „pink“, wurde im Detail über den geplanten Streckenverlauf der Umfahrung, die Lage des Tunnelportals sowie des neuen Bahnhofs informiert – Informationen, die die DB AG dem 1. Vorsitzenden der BI, Harald Steppat, anlässlich der letzten Arbeitskreissitzung in Form eines Projektordners übergeben hatte.

Dass die Zukunft für Oberwesel „pink“ heißen muss, darüber waren sich an diesem Abend alle einig. Verbandsgemeindebürgermeister Thomas Bungert betonte: „Die Entscheidung zu Gunsten einer Umfahrung von Oberwesel – das haben wir bereits früh erkannt – hat historische Dimensionen und ist aus meiner Sicht der einzig gangbare Weg.“ Und auch Stadtbürgermeister Jürgen Port sprach von einer Jahrhundertchance für die Stadt, ihre Bewohner und kommende Generationen. Gleichzeitig bedankte er sich für das große Engagement der BI, die „dafür gesorgt hat, dass der Prozess so weit nach vorne gekommen ist.“

Was im Anschluss blieb, waren Fragen zur Verlegung des Bahnhofs, eines möglichen Shuttleverkehrs dorthin, dem Rückbau des Bahndamms und natürlich zu den Kosten des gesamten Bauvorhabens. Auch hier war sich die Podiumsrunde einig: Die Umfahrung habe natürlich ihren Preis, jedoch habe auch die DB AG deutliche Vorteile durch die Variante „pink“: „Durch den Wegfall von 10 Viadukten im Hochwasserbereich und 2 Bahnübergängen wird die Bahn in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erhebliche Einsparungen bei den Unterhaltskosten haben, die „gegengerechnet“ werden müssen“, so der 1. Vorsitzende der BI, Harald Steppat. „Außerdem wird die Entlastung des Stadtkerns von der Bahnstrecke so weitreichende Vorteile für die weitere Stadtentwicklung haben, dass auch die Anbindung des neuen Bahnhofs kein wirkliches Problem darstellen wird. Das kriegen wir hin“, erläuterte Bürgermeister Port.

Natürlich wurde auch die Frage gestellt: „Was ist wenn die DB AG sich nicht für „pink“ entscheidet?“ Verbandsbürgermeister, Stadtbürgermeister und der 1. Beigeordnete sahen dies mit Gelassenheit: „Wir haben dieses Thema bereits in höchste Gremien der Politik getragen und sind dort überall auf große Offenheit gestoßen.“ Auch das drohende Damoklesschwert, Aberkennung des Weltkulturerbe-Status im Falle von „orange“ und „gelb“, sei im anstehenden Entscheidungsprozess von großer Bedeutung. „Und notfalls bietet das Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren immer noch ausreichende Einspruchsmöglichkeiten“, so der Vorstand der BI. „Wir werden den Entscheidungsprozess sehr aufmerksam weiter begleiten, uns rechtzeitig informieren und positionieren. Keinesfalls werden wir abwarten, um uns vor „unwiderrufliche Tatsachen“ stellen zu lassen.“

„Ein Abend von beindruckender Einigkeit, Bürger und Politiker – alle ziehen an einem Strang und dann auch noch in dieselbe Richtung!“, so das leicht verschmitzte, aber durchaus zufriedene Resümee eines Oberweseler Bürgers.