Welterbe-Touristen entsetzt über Pläne der Deutschen Bahn AG
Gerade als die Mitglieder der Bürgerinitiative „Oberwesel22“ auf ihr montiertes Banner und den erhofften Erfolg ihrer Arbeit anstoßen wollten, kam eine Gruppe junger Wanderer dazu, die zuvor den Wander –und Kletterpfad „Oelsbergsteig“ gemeistert hatten: “Was? Hier soll ein Tunnel direkt in den Weinberg gebaut werden? Das kann doch nicht wahr sein!“, so die entsetzte Reaktion. Sie waren an dem eindrucksvollen Banner stehengeblieben, das die Bürgerinitiative „Oberwesel22 – Zukunft trotz Bahn“ anlässlich des UNESCO-Welterbetages am Ortseingang von Oberwesel unweit des Oelsbergs aufgestellt hat um die Besucher am 1. Juni auf das Vorhaben der Deutschen Bahn AG aufmerksam zu machen. Der Oelsbergsteig, ein einmaliger Wanderpfad am Mittelrhein, bietet faszinierende Ausblicke auf das Rheintal und Oberwesel, die Stadt der Türme und des Weines. Der „Oelsberg-Riesling“, weit über die Grenzen des Mittelrheintals hinaus bekannt, verdankt seine nuancenreiche Aromatik dem günstigen Mikroklima und den hervorragenden Bodenverhältnissen. Die Flora und Fauna, seltene Smaragdeidechsen und „Natur pur“ begeistern am Oelsberg jedes Jahr zahlreiche Besucher.
Um den Gästen des Welterbetages die negativen Folgen eines Tunnels am Oelsberg und den Einfluss auf die Lebensqualität in der Stadt deutlich zu machen, informierte die BI „Oberwesel22“ u.a. im Kulturhaus Oberwesel, im Weinhaus Weiler und am Günderodehaus über die Auswirkungen der Baulogistik bei „falscher“ Streckenwahl sowie über die Vorteile einer Alternativstreckenführung, die die historischen Kulturdenkmäler der Stadt, ihre intakte Infrastruktur und die Attraktivität für den Welterbe-Tourismus langfristig sichern würde.