Um den Teilnehmern des 4. Arbeitskreises der DB AG „Tunnelerneuerung Bank-, Bett- und Kammerecktunnel bei St.Goar /Oberwesel“ und dem die Bahn beratenden Institut Ifok ihr Unverständnis, ihren Unmut und ihr Entsetzen über die Tunnelplanung deutlich vor Augen zu führen, versammelten sich auf Einladung unserer BI am vergangenen Donnerstag weit über 100 Tunnelgegner der sogenannten „gelben Variante“ vor dem Kulturhaus Hütte in Oberwesel mit Plakaten, Transparenten und viel Informationsmaterial.
Fest entschlossen die damit verbundenen einschneidenden Folgen für Oberwesel nicht hinzunehmen, zeigten die Mitglieder unserer Bürgerinitiative und viele andere Oberweseler den Planern des „Oelsbergtunnels“ die Rote Karte. Seien es die Auswirkungen auf das Stadtbild von Oberwesel, auf den Weltkulturerbestatus, auf die gesamte Lebensqualität durch erhöhten Güterverkehr, die damit verbundene Feinstaubbelastung, Einschnitte für Gastronomie, Tourismus, Einzelhandel und nicht zuletzt die Zerstörung des Oelsbergs – Oberwesel lehnt sich auf.
Nach einer mehr als 3-stündigen Sitzung des Arbeitskreises informierten die Vorsitzenden der BI, Harald Steppat, Eric Zeuner und Jörg Lanius, die bis weit nach 20.00 Uhr ausharrenden Tunnelgegner. Fazit: Die intensive Arbeit der noch jungen Bürgerinitiative zeigt erste Erfolge.
- Die BI, vertreten durch ihre Vorsitzenden, wurde als vollwertiges Mitglied in den Arbeitskreis aufgenommen.
- Eine Kombination aus einer Tunnellösung zur Umfahrung von Oberwesel und der Erneuerung der vorhandenen Bank- Bett- und Kammerecktunnel wurde in einer neuen sogenannten „pinken Variante“ in die Vorplanung aufgenommen und wird hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Machbarkeit geprüft. Die Bahn präsentierte diese „pinke Variante“ mittels einer Simulation. Danach könnte die Umfahrung von St. Goar und Oberwesel durch einen Tunnel mit der Gesamtlänge von 8,4 Kilometern beide Städte optimal entlasten. Der Bahnhof von Oberwesel würde 1,1 Kilometer nach Süden verlegt werden und es würden dort erweiterte Pendlerparkplätze geschaffen werden.
- Bedenken bezüglich technischer Probleme beim Bau der „pinken Variante“ verneinte die Bahn. Selbst die betroffenen Taleinschnitte seien kein Hinderungsgrund, da der Tunnel 20 Meter unter Straßenniveau verlaufe. Die Bahn stellt 60.000,-€ bereit um weitere Untersuchungen zur Machbarkeit anzustellen. Gleichwohl muss die Finanzierbarkeit dieser 6. Variante geprüft werden. Hier sind auch Bund, Land und eventuell EU Fördermittel gefragt.
- Die UNESCO hat Ihre Unterstützung im Sinne der Bürgeranliegen zugesagt. Ebenso wies Dr. Möller von der Struktur- & Genehmigungsbehörde auf Widerstandspotential im vorliegenden Planungsverfahren hin. Und nicht zuletzt hat sich auch unser Oberweseler Bürgermeister Jürgen Port eindeutig im Sinne der BI positioniert.
„Auch wenn dieses Ergebnis erst ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist“, so der Vorsitzende der BI, Harald Steppat, „bleibt für uns weiterhin viel zu tun.“ Als nächstes ist geplant die Landesdenkmalpflege, die Landesregierung und die UNESCO verstärkt für dieses Thema zu sensibilisieren und als Partner zu gewinnen.
Den so zahlreiche erschienen Bürgern vor dem Kulturhaus und ihrem beindruckenden Einsatz auf der Straße sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt. Für weitere Aktionen in der Zukunft: Wir brauchen Euch alle!