Wie die Rhein-Zeitung am 19.12.2014 berichtete ( Download Artikel: RZ 2014.12.19 ), hat Innenminister Roger Lewentz die Tunnelvariante „Pink- Umfahrung St. Goar und Oberwesel“ für die anstehende Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) angemeldet. Der BVWP wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur erstellt und vom Bundeskabinett im Jahr 2015 final beschlossen.
Mit dieser Nachmeldung hat die Landesregierung von RLP den Weg für die einzig mehrheitsfähige Tunnellösung am Mittelrhein bei Oberwesel geebnet und die im März von Staatssekretär Kern gegenüber der BI „Oberwesel 22 – Zukunft trotz Bahn“ gegebene Zusage, in der Tunnelfrage den Willen der betroffenen Bürger zu unterstützen, eingelöst. ( s. RZ-Artikel v. 18.03.2014 auf dieser Website unter „Archiv“ )
Herzlichen Dank hierfür an Günter Kern und Roger Lewentz !
Die Entscheidung liegt nunmehr beim Bund, ob das Projekt „Tunnelvariante pink“ Aufnahme in die finale Version des BVWP finden wird und somit eine zumindest punktuelle Entlastung der Region Mittelrhein vom „Plagegeist Bahnverkehr“ umgesetzt werden kann.
Da von allen Verantwortlichen und Berichtenden allenthalben und immer wieder ein Vorbehalt zur noch offenen Finanzierungsfrage dieses Projekts ins Feld geführt wird, sei an dieser Stelle ein offenes Wort der BI hierzu erlaubt:
Aus den von der DB AG anlässlich der vergangenen Tunnel-Arbeitskreissitzungen verteilten Unterlagen geht hervor, dass die Variante „pink-Umfahrung Oberwesel“ eine um 3380 m längere Tunnellänge bedeuten würde als die mit eindeutiger Finanzierungszusage der DB AG versehene Variante „orange-Portal Oelsberg“. Laut DB-Tunnelbauingenieur J. Gunnemann betragen die Tunnelkosten im vorliegenden Projekt ca. 30.000 € pro Meter Tunnellänge, d.h. vordergründig betrachtet würden für die Tunnelvariante „pink“ Mehrkosten in Höhe von rund 100 Mio. € zu Buche schlagen. Bringt man jedoch – wie aus bahninternen Kreisen verlautet – ca. 70 Mio.€ für zukünftige Einsparung von Instandhaltungs- und Instandsetzungskosten von 12 Viadukten im Hochwasserbereich sowie den Entfall von zwei beschrankten Bahnübergängen im Stadtbereich Oberwesel bei Variante „pink“ in Abzug, belaufen sich die tatsächlichen Mehrkosten lediglich noch auf ca. 30 Mio.€. Diese Summe, verteilt auf den geplanten Bauzeitraum von ca. 8 Jahren, würde gerade einmal 0,09% – d.h. weniger als ein Zehntel-Prozent !!! – des seit Oktober von 2,75 auf 4 Milliarden € pro Jahr aufgestockten staatlichen Budgets für die DB AG in diesem Zeitraum ausmachen !
Genügend Geld sollte somit eigentlich vorhanden sein, nun braucht es nurmehr „Entscheider“ , die über den erforderlichen Weitblick verfügen, zu erkennen, dass diese Mehrkosten eigentlich „Peanuts“ sind, gemessen an den Risiken, die damit verbunden wären, eine Tunnellösung durchsetzen zu wollen, die von allen maßgeblichen Organisationen wie UNESCO, Denkmalpflege, Vereinen & Verbänden, der partei-übergreifenden (!) lokalen und Landes-Politik und nicht zuletzt von den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vehement abgelehnt wird !
Deshalb kann die im März anstehende Entscheidung nur lauten: „Wenn überhaupt ein Tunnel – dann PINK !“