Tal Total, Podiumsdiskussion und Bahnlärm-Kongress: Die Berichte

BI informiert Welterbe-Touristen bei „Tal Total“

Bürgerinitiative stand interessierten Bikern und Skatern Rede und Antwort

„Sprudel erfrischend, Kuchen lecker und die Info mehr als aufschlussreich. Es hat sich gelohnt bei Euch am Stand anzuhalten“, freut sich ein Pärchen im Radler- Dress, bevor sie wieder in Richtung Oberwesel durchstarten. Sie haben Ihren Urlaub im Mittelrheintal wider Erwarten verlängert „….weil es hier so schön ist, zu Recht ein Weltkulturerbe“, so die Beiden.

Schön ist es im Rheintal und das soll auch so bleiben! Deshalb nutzten die Mitglieder der Bürgerinitiative „Oberwesel22 – Zukunft trotz Bahn“ den autofreien Sonntag und „Tal Total“ um nicht nur regional, sondern auch über die Grenzen der Verbandsgemeinde St.Goar/Oberwesel hinaus, auf die weitreichende Problematik des Schienengüterverkehrs im Mittelrheintal aufmerksam zu machen.

Der BI-Informationsstand – direkt neben dem maroden Kammerecktunnel – war den ganzen Tag über gut besucht und das ausliegende Infomaterial wurde mit großem Interesse in Augenschein genommen. Nein, das habe sie nicht gewusst, wundert sich eine Bonnerin, dass der Welterbestatus in Gefahr sei, falls eine andere Variante als der Umgehungstunnel „Pink“ zwischen St.Goar und Oberwesel gebaut werden sollte.

Ja, das Weltkulturerbe steht auf dem Spiel! Aber damit nicht genug. Die BI-Mitglieder informierten die Gäste auch über die negativen Folgen eines eventuellen Tunnels am Oelsberg, der ja integraler Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes „Oberes Mittelrheintal“ ist. Zudem wären langjährige negative Einflüsse auf die Lebensqualität der Bürger zu erwarten: Baulärm und Staub, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und Verkehrsstaus durch Baustellen-LKW auf der B9 rund um die Uhr. Bei der Umgehungsvariante „Pink“ wäre jedoch eine sinnvolle Baulogistik über Schiffstransport möglich, sodass der Verkehrskollaps im Tal weitgehend verhindert werden könnte.

Die begeisterten Radler, Radsportler und Familienausflügler kamen aus verschiedenen Bundesländern und hörten mit Erstaunen und auch mit Entsetzten, was der Region widerfahren könnte, wenn nicht „Pink“ zur Entscheidung kommen sollte. Sie verstanden sofort: Hier wird aufgrund einseitigem, vermeintlich betriebswirtschaftlichem Gewinndenken seitens der Bahn das Weltkulturerbe auf’s Spiel gesetzt, und das zu einer Zeit, da die nicht endende Bahnlärmdiskussion im Mittelrheintal bereits mehr als deutlich gezeigt hat, dass das erträgliche Maß an Belastungen für die Bevölkerung, für die Kulturgüter und die Kulturlandschaft im Welterbetal seit langem überschritten ist.

Aus Solidarität mit der Bürgerinitiative und ihren Zielen wurden viele „Tal Total“- Besucher spontan Mitglied der BI und werden somit auch zukünftig über den weiteren Fortgang in der Tunnelfrage informiert.

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SWR4 „Klartext“: Podiumsdiskussion mit LIVE-Übertragung

In Oberwesel – Dellhofen fand am 27.06.2017 eine Podiumsdiskussion des Senders SWR4 zum Weltkulturerbe-Thema „Landschaft top – Tourismus flop?“ statt.

 

Untenstehend der Link zum Podcast der Sendung.

Das Thema „Bahnlärm“ wird ca. ab Minute 21:00 behandelt, ein Statement der BI Oberwesel 22 kann von Minute 27:50 bis 30:10 abgerufen werden.

Es wurde auch bei dieser Podiumsdiskussion wieder einmal deutlich, welch äußerst negative Auswirkungen der Schienengüterverkehrslärm auf das Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal hat.

https://www.swr.de/swr4/rp/swr4-klartext-landschaft-top-tourismus-flop/-/id=233378/did=19799338/nid=233378/r363d6/index.html

https://www.swr.de/swraktuell/rp/koblenz/landschaft-top-tourismus-flop/-/id=1642/did=19797036/nid=1642/13fa5r7/index.html

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Bahnlärmkongress Boppard

Am 29.06.2017 fand in der Stadthalle Boppard/Rhein der „Internationale Bahnlärm-Kongress 2017“ statt.

Wir werden in Kürze noch ausführlich über einige sehr interessante Vorträge dieser Veranstaltung berichten. Hier vorab schon einmal das Grußwort der „Bundvereinigung gegen Schienenlärm“ e.V. (BVS) zum Auftakt der Veranstaltung:

Grußwort der „Bundesvereinigung gegen Schienenlärm“ e.V. (BVS) auf dem „Internationalen Bahnlärm-Kongress 2017“:

„Guten Morgen meine sehr verehrten Damen und Herren,

mein Name ist Harald Steppat, ich bin Vorsitzender der Bürgerinitiative „Oberwesel 22 – Zukunft trotz Bahn!“ e.V. und Mitglied im Vorstand der NEUEN BVS, der Bundesvereinigung gegen Schienenlärm“ e.V.  Von eben dieser „neuen“ Bundesvereinigung darf ich Ihnen heute Morgen zu Beginn des Kongresses ein Grußwort überbringen.

Die „Bundesvereinigung gegen Schienenlärm (BVS)“ werden vielleicht einige von Ihnen bereits kennen, dennoch erlauben Sie mir zunächst ein paar Worte zu diesem überregional und bundesweit agierenden Dachverband der Bahnlärmgeschädigten.

Mit der Wahl von Herrn Dr. Ludwig Steininger zum Vorsitzenden und einer weitgehenden Umformierung des Vorstands im Oktober letzten Jahres wurde innerhalb der Bundesvereinigung ein Paradigmenwechsel eingeleitet, der eine Neuausrichtung des Selbstverständnisses der BVS bedeutet : Weg vom bisherigen „Schmusekurs“ gegenüber der DB AG und ihren diversen Lobbyverbänden, hin zu einer konsequenten Ausrichtung auf die Interessen der Bahnlärmgeschädigten im gesamten Bundesgebiet !

Diese neue BVS begreift sich seitdem nicht länger als – bildhaft gesprochen – „externes Planungsbüro der DB AG, das sich, meist vergeblich, um „Aufträge“ der Deutschen Bahn „in und um das Rheintal“ bemüht“, sondern wieder als DER überregionale Dachverband für ALLE Bahnlärmgeschädigten in der Bundesrepublik Deutschland.

Zielsetzung der NEUEN BVS ist es, die Vorteile ihrer Eigenschaft als anerkannter Umweltverband bundesweit allen bahnlärmgeschädigten Bürgern, den lokalen Bürgerinitiativen und auch betroffenen Gemeinden zugänglich zu machen. Dass dazu auch eindeutige juristische Vorteile, z.B. das Verbandsklagerecht gehören, das weit über die juristische Möglichkeiten von Einzelpersonen und Bürgerinitiativen, aber auch von Gemeinden hinausgeht, sei an dieser Stelle nur am Rande erwähnt!

In diesem Sinne möchten wir allen Teilnehmern – und auch den Veranstaltern dieses Kongresses – auch im Namen von Herrn Dr. Steininger, der leider heute nicht hier bei uns in Boppard sein kann – VIEL ERFOLG bei der Durchsetzung unserer gemeinsamen Sache wünschen!

Denn schließlich geht es bei der Bekämpfung von gesundheitsschädlichem Bahnlärm ganz maßgeblich auch um die Verteidigung unseres Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit !

VIEL ERFOLG!!!“